Die spektakulären Kursausschläge der Bitcoins in den letzten Wochen haben wieder einmal gezeigt, dass es an den Finanzmärkten nicht an interessanten Geschichten fehlt und zeigen ein wachsendes Interesse der Öffentlichkeit nach Spekulationsgeschichten. Daher heute meine schlechte Nachricht vorweg: Genau solche Übertreibungen zeichnen einen überhitzen Markt mit zu vielen übermotivierten Käufern aus. Hierfür gibt es in der Geschichte der Börsen und Finanzmärkte genügend mahnende Beispiele, in denen es mal spezielle Aktien, Tulpenzwiebeln oder gesamte Sektoren waren, die im letzten Drittel des Börsenzyklus völlig überbewertet gekauft wurden. Immer mit der Motivation nochmal an den tollen Gewinnen der Vergangenheit partizipieren zu wollen. Nun die gute Nachricht: Kryptowährungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, streng regulierte Banken beschäftigen sich immer intensiver mit dem Thema, Großbanken wie Morgan Stanley und JP Morgan Chase denken über Einstiegsmöglichkeiten nach und wollen Publikumsfonds entwickeln. Futures und Derivate auf Bitcoins sind bereits lange im Markt vertreten und haben unlängst den Weg über digitale Brokerplattformen in viele Depots privater Anleger gefunden. Objektiv betrachtet ist der Bitcoin mit seinen Krypto-Geschwistern eine eigene Anlageklasse geworden und ein Investment, welches eine erhebliche Breite bei Verbrauchern gefunden hat. Und genau hier liegt die Gefahr aus meiner Sicht für alle Anleger, die gerade mit mir Kaffee trinken! Investments in Kryptowährungen sind keine Anlagen, sondern Spekulationen! Es ist völlig unklar, welche Kryptowährung sich am Ende als Zahlungsmittel durchsetzen kann oder überhaupt wird. Solange Großinvestoren wie Elon Musk einen ganzen Markt durch gezielte Aussagen oder Posts steuern können und offizielle Behörden wie das US Finanzministerium in Person von Janet Yellen öffentlich aussagt, dass Sie Bitcoins als hochspekulatives Asset sieht, solange werden Kryptowährungen keinen inneren Wert entwickeln können, wie es eine Aktie, eine Immobilie oder Gold vermögen. Knapp 60.000 Dollar war ein Bitcoin schon wert, um dann auf um die 46.000 Dollar zu fallen und alles innerhalb der letzten 10 Tage. Heute steht er bei knapp 48.000 Dollar und seine Zukunft wird bereits heiß diskutiert. Beachtlich ist, dass fast jeder mitdiskutieren möchte, da es irgendwie en Vogue ist! Hier empfiehlt es sich, zusammen bei unserer Tasse Kaffee einen Blick in die akademische Theorie der Geldanlage zu werfen und sich klar zu machen, dass in der Anlagepyramide zuerst das Thema Vorsorge in Versicherungen, Immobilien, substanzstarke Anlagen kommt. Danach widmet man sich dem Bereich der Investitionen in weitere Immobilien, substanzstarke Anlagen wie Aktien, Fonds, Beteiligungen. Erst dann, nachdem man seine Altersvorsorge und die laufenden Einnahmen gesichert hat, kommt das Thema Spekulation. Der „Stammtisch“ spricht hierbei gerne vom sogenannten „Spielgeld“, welches man ja nur investieren könne, wenn man es verschmerzen kann, einen Verlust zu erleiden.
Ich persönliche sehe Geld nie als „Spielgeld“ und daher versuche ich jeglichen Verlust zu vermeiden. Ich habe in einem kleinen Umfang in Kryptowährungen als Spekulation investiert und hoffe auf weiter steigende Kurse, empfehle aber auch jedem Leser von Euch, wirklich nur geringe Summen in spekulative Anlagen zu investieren. Kryptowährungen sind für mich momentan definitiv spekulative bis hoch spekulative Anlagen, nicht mehr und auch nicht weniger! Lasst Euch Euren Kaffee schmecken! Mit dem wurde übrigens früher auch viel stärker spekuliert. Viele Grüße, Euer Stefan Schumacher..