Heftige Kursverluste haben weltweit die Börsen durchgeschüttelt. Steigende Corona-Zahlen, die Angst vor der Inflation, Turbulenzen an den Rohstoffmärkten, heiß gelaufene Immobilienmärkte, massenhaftes Zocken mit zweifelhaften Wertpapieren und Kryptowährungen – die Melange aus all dem war nach einem Jahr mit starken Kursgewinnen zu viel für die Anleger. Bahn brachen sich die Sorgen am Montag unter anderem mit dem stärksten Kursverlust des Dax in diesem Jahr. Am Tag danach stabilisieren sich die Kurse. Ruhe kehrt ein. Aber ist es nur die vor dem großen Sturm? Bloß eine kurze Verschnaufpause bevor auf Überhitzung die Schock-Abkühlung folgt? Aus meiner Sicht lediglich eine kleine Korrektur und Gewinnmitnahmen, die durch dann genutzte günstige Einstiege wieder stabilisiert wurde. Der noch vorhandene Korrektur Spread lockt somit auch gerade wieder bei einzelnen DAX Werten Schnäppchenjäger, die Stücke zukaufen und von weiterem Steigerungspotential ausgehen. Gründe dafür sind die weiterhin aktiven positiven Geldsignale der Zentralbanken, die einen weiterhin stabilen Rahmen stecken und auch eine erhöhte Inflation nicht als Handlungsimpuls gewertet haben, eine strengere Geldpolitik einzuleiten. Die Falken müssen also noch warten. Unsicherheiten an den Märkten geht vor allem von der nicht gut einzuschätzenden Delta Variante aus, die uns bereits in einigen Ländern Kopfschmerzen berietet und deren Entwicklung nicht nur für unser aller Gesundheit weiter intensiv beobachtet werden muss, sondern auch für deren mögliches Durchschlagen auf die noch immer fragile Wirtschaft und die leidenden Wertschöpfungsketten. Eine zuletzt sehr in den Hintergrund geratene Risikoquelle ist aus unserer Sicht auch das unklare Bild möglicher Insolvenzverschleppungen und ein rasanter Anstieg dieser im Zuge der Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen, die auch eine stringentere Gangart der Finanzämter und auch eine wieder stringentere Auslegung der Insolvenzrichtlinien mit sich bringen wird! Hier bleibt abzuwarten, was an Forderungsausfällen durch Insolvenzen ins System gespült wird und wie sich dieses Thema vor allem auf den sicherlich überhitzten Immobilienmarkt auswirken wird. Zieht man die ersten beiden Wellen der Corona Pandemie als Erfahrungswert in seine Überlegungen zur Sicht der Dinge, dann darf man berechtigt konstatieren, dass die Zentralbanken und die Politik sehr viel dafür getan haben, dass die Märkte stabil blieben und der allgemeine Aufwärtstrend an den Börsen und auf dem Immobilienmarkt konstant blieb. Daher sehen wir das Gesamtbild weiterhin optimistisch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für einzelne Korrekturen und Rücksetzer, die zum „Nachkauf“ oder zur weiteren Diversifizierung durch Nachkauf und Verbreiterung der Portfolios genutzt werden sollten! Am Ende stärkt dies nicht nur die laufende Rendite, sondern auch die Robustheit der Vermögenssituation in Gänze gegen Abwertungen, wenn ich akademisch auf den Durchschnittskosteneffekt hinweisen darf.
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall wieder einen angenehmen Tag, hoffentlich konnten Sie Ihren Kaffee genießen und würde mich freuen, wenn Sie sich bei Fragen oder Beratungsbedarf bei uns melden!
Stefan Schumacher schreibt einmal pro Woche seinen Kommentar zu aktuellen Themen der Geldanlage, den man kürzer lesen kann, als man Zeit benötigt, um eine Tasse Kaffee zu trinken.