Kaum sind die Wahlen endlich vorüber, gehen die Verhandlungen und politischen Lagerkämpfe auf allen Kanälen der modernen Kommunikationsgesellschaft los. Vieles von dem, was uns dort geboten wird, sollte man nervenschonend einfach schnell wieder vergessen und hier wird sich der gute alte Spruch:“ Es wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird“! bewahrheiten. Einiges ist dann aber doch schon interessant! Wurde vor den Wahlen noch mit vollen Kanonen auf die marode Rentensituation und insbesondere auf die staatlich geförderte Riesterrente geschossen, so flacht der kritische Ton nun schon ein wenig ab, da man von Seiten der Grünen doch sehr gerne mitregieren würde und die Spitzenkandidatin dazu nicht so wirklich geeignet war. Nun muss man sich also Innerparteilich beschäftigen und sich in Verhandlungen mit der liberalen FDP tatsächlich vom Oppositionsgeschrei weg in Richtung Regierungsfähig wandeln. Dass Christian Lindner mit hoher Wahrscheinlichkeit das Finanzministerium bekommen wird, scheint sicher und führt zu einem intelligenterem und liberaleren Umgang mit geschaffenen Strukturen und Optimierungen in die Zukunft. Daher macht sich eben auch hier ein großer Flügel für die Beibehaltung einer staatlich geförderten, privaten und selbstbestimmten Altersvorsorge stark. Dass an der Riesterrente bei weitem nicht alles so schlecht ist, wie es die Marktschreier der linken Modebewegung in Berlin der ganzen Nation vorschreiben wollten, dies scheint nun ,mit Einzug einer gewissen Sachlichkeit, wieder klarer zu werden. Es scheinen nun die Fachleute gehört zu werden und nicht mehr nur die Marketingberater. Das sollte allen Sparern zeigen, dass es sich erstens lohnt, die eigene Riesterrente nicht zu kündigen und erstmal abzuwarten, was uns als Verbrauchern demnächst präsentiert wird. Und zweitens, sollten alle diejenigen, die noch keine Riesterrente abgeschlossen haben, nun noch eine zumindest kleine abschließen, um erstmal noch mit in dem Topf derer zu sein, die sich vertraglich die Rechte an den hohen Förderungen des Staates und von steuerlicher Seite gesichert haben. Dumm wäre doch, wenn gar nicht so viel geändert würde und man verlustreich gekündigt hat. Oder, wenn viel zum schlechteren geändert würde und man sich das historische Recht nicht eingekauft hat. Wer fühlt sich da nicht an die hohen Einspeisevergütungen der Photovoltaik der ersten Jahre erinnert? Oder wie Bertolt Brecht schon anmerkte:“ Schlau sind oft diejenigen, die nicht mit der Meinung der Massen gehen“!
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall einen schönen Tag und eine nachdenkliche Zeit bei einer guten Tasse Kaffee! Ihr Stefan Schumacher.
Stefan Schumacher schreibt einmal pro Woche seinen Kommentar zu aktuellen Themen der Geldanlage, den man kürzer lesen kann, als man Zeit benötigt, um eine Tasse Kaffee zu trinken.