Kaffee mit Stefan – Erholung vor dem Sturm – die Inflation und Ihre Notenbanken

Die Inflation steigt weiter und damit wächst auch der Druck auf die Notenbanken. Hörte man im letzten Jahr noch das Lied vom temporären Phänomen, so mehren sich nun die Stimmen und Forderungen nach einer strengeren Zinspolitik. Zur Zeit kann man eine kleine Erholungsphase erkennen und fast alle Indizes klettern wieder leicht, doch was passiert, wenn die Notenbanken in den kommenden Monaten die Zinsen tatsächlich schrittweise anheben? Die klassische Theorie geht davon aus, dass steigende Leitzinsen die Anlageklasse Aktie aus unterschiedlichsten Gründen unattraktiver macht. Zum einen sind da höhere Refinanzierungskosten auf Ebene der Unternehmen und damit verbunden geringere Gewinne, die wiederum auf die Diskontierung von Gewinnen in der Zukunft und somit auf die Aktienbewertungen negativen Einfluss haben. Auf der anderen Seite geht man von steigender Attraktivität alternativer Anlagen aus, die dann auch noch einen Mittelabfluss bei Aktien und damit weitere Kursverluste zur Folge hätten. Der klassische Substitutionseffekt also. Beides muss der Anleger im Auge behalten und klug und gemäßigt darauf reagieren. Hier liegt dann genau die Herausforderung auch für die Vermögensverwaltung. Auf der einen Seite soll sie Kapital vermehren und Opportunitäten nutzen und auf der anderen Seite aber auch Kapital schützen und Gewinne sichern. Eine Aufgabe, die in solchen Zeiten für wahrhaft physische Schmerzen sorgt! Wir bei der StS Vermögensverwaltung haben uns für die Sicherung von Gewinnen und eine „Sturmfestigung“ unserer Depots entschieden. Die derzeitigen Renditen können sich, trotz der erheblichen Korrekturen der letzten zwei Wochen, sehr gut sehen lassen und liegen über vielen Vergleichsleistungen von Verwaltern und Benchmarks.

 

Das Strategiedepot „Substanz“ hat im laufenden Jahr Minus 3,34 Prozent nachgegeben. Im Vergleich verlor dagegen der DAX alleine schon 5,01 Prozent. Hier zeigt sich deutlich, dass die Diversifikation auch in der aktuellen Korrekturphase hält und die Investmentaufteilung in Gold und Rohstoffen, in Immobilien, in Dividendentitel und in ein flexibles Portfolio funktioniert und Schwankungen abfedert. Auf Jahressicht liegt die Performance bei positiven 3,99 Prozent und im drei Jahresdurchschnitt liegt die Performance bei 23,32 Prozent im Plus.

 

Das Strategiedepot „Ausgewogen“ liegt im laufenden Jahr durch den höheren Aktienanteil bei Minus 4,42 Prozent und hat die wesentlich stärkeren Abschwünge der weltweiten Börsen gut verkraftet. Auf Jahressicht liegt das Depot bei positiven 3,15 Prozent im Plus und auf drei Jahre gesehen bei 34,95 Prozent positiver Performance.

 

Das Strategiedepot „Offensiv“ liegt im laufenden Jahr bei Minus 8,06 Prozent und hat durch die hohe Aktienquote von 94 Prozent die Korrekturen der Märkte zu einem merklichen Teil mitgenommen. Jedoch muss man auch hier anmerken, dass die großen Techwerte deutlich mehr verloren haben und die Streuung der offensiven Strategie auch diesen Effekt abfedern konnte. Im Jahresvergleich liegt die Performance dann wieder bei positiven 1,14 Prozent und auf drei Jahre liegt das Portfolio bei 53,61 Prozent Wertentwicklung.

 

Im Strategiedepot „Top 10 Mischfonds“ liegt der aktuelle Wert im laufenden Jahr lediglich bei Minus 3,82 Prozent, was dem aktiven Gegensteuern auch in dieser eher defensiven Strategie zu verdanken ist. Auf Jahressicht liegt das Ergebnis bei positiven 1,37 Prozent und im drei Jahresvergleich liegen wir bei 15,15 Prozent Wertentwicklung.

 

Im Bereich unserer „ETF Strategie“ sehen wir den positiven Effekt der drei Renten ETF s, die wir aufgenommen haben und können mit einem geringen Verlust im laufenden Jahr aufwarten, der mit gerade mal 4,78 Prozent und bei zeitgleicher Aktienquote von knapp 75 Prozent sehr moderat ausfällt. Auf Jahressicht liegen wir bei positiven 6,75 Prozent im Plus und können im drei Jahresvergleich gute 32,17 Prozent aufweisen.

 

Man muss jeden Anleger, Investor und Sparer darauf vorbereiten, dass das Jahr 2022 ein sehr unruhiges und anspruchsvolles Anlagejahr wird und wir keinesfalls von den Renditen und Entwicklungen aus den Vorjahren ausgehen dürfen. Den Zentralbanken wird eine dominierende Rolle zukommen und wir werden einen Kurswechsel in deren Leitzinsbehandlung miterleben. Hier bereits von einer Zinswende zu sprechen, das halte ich für verfrüht. Aktien werden als Inflationsschutz und als Anlageklasse unverzichtbar bleiben, wenn man mit seinem Portfolio eine positive Realverzinsung erreichen möchte. Mögliche Korrekturen und Verlustphasen muss man aushalten können und darin die Chancen für gute Zukaufs Phasen sehen und nutzen. Hierbei ist eine professionelle Beratung und Unterstützung absolut unabdingbar! Der Philosoph Aristoteles lehrt uns: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. “

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen angenehmen Tag und hoffe, dass Sie mehr Überblick für Ihre Anlagen und Entscheidungen erlangt haben! Ich und mein Team stehen Ihnen gerne für jegliche Unterstützung zur Verfügung! Ihr Stefan Schumacher.

 

Stefan Schumacher schreibt einmal pro Woche seinen Kommentar zu aktuellen Themen der Geldanlage, den man kürzer lesen kann, als man Zeit benötigt, um eine Tasse Kaffee zu trinken.