Kaffee mit Stefan – Sonderausgabe – Putins Angriffskrieg – Katastrophe und Chance?

Menschen übernachten in ihren Kellern oder U-Bahnstationen, mitten in Europa rollen Panzer durch Städte, in denen vor 14 Tagen noch ein völlig normales „europäisches Leben“ geführt wurde. Der Krieg ist nicht mehr weit weg, er ist wieder im Herzen Europas und unweit unserer eigenen nationalen Grenzen angekommen. Der Umstand macht uns alle fassungslos, traurig, verbreitet eine surreale Gefühlsmischung aus Wut, Verachtung, Schrecken und den Wunsch nach Ruhe und Frieden. Wir begreifen plötzlich, dass wir uns den Wunsch nach Frieden, Ruhe und Freiheit wohl künftig mindestens wieder erarbeiten müssen! Ich persönlich bin mit meinen Gedanken vor allem bei den Menschen in der Ukraine, die momentan viele Ängste und Gefahren durchleben müssen, weil sich ein Wahnsinniger in die Geschichtsbücher schreiben will.

Bei aller Emotionalität muss ich aber mit meinem Team trotzdem die Objektivität wahren und in Richtung Geldanlage das „Beste“ aus dieser Situation für unsere Anleger machen. Hier gibt es an den Börsen die einfache Wahrheit: „Wenn die Kanonen donnern, dann muss man kaufen“!

Klingt seltsam aber ist Realität, ob man dies nun ethisch findet oder nicht! Für uns Europäer bedeutet spätestens die aktuelle Aggression, dass wir uns von der Gewissheit verabschieden müssen, dass andere für unsere Sicherheit sorgen. Gerade Deutschland war bisher zögerlich. Kaum ein anderes Land hat eine derart pazifistische Kultur entwickelt. Vieles wird sich nun ändern. Das Heer stehe „mehr oder weniger blank da“, schreibt Heeresinspekteur Alfons Mais im sozialen Netzwerk LinkedIn. „Die Optionen, die wir der Politik zur Unterstützung des Bündnisses anbieten können, sind extrem limitiert.“

 

Glaubwürdig wird Europa in den Augen der Großmächte nur, wenn es auch für seine eigene Sicherheit sorgen kann. In der Ampelkoalition in Berlin ist man sich einig, dass die Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren steigen müssen.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bereits Ansprüche angemeldet. „Wir werden kontinuierlich diese Verteidigungsausgaben auch erhöhen“, sagte sie kürzlich. Und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) stimmte ihr zu. „Wir müssen die Bundeswehr so ausstatten, dass sie ihrem Auftrag gerecht werden kann“, sagte er. Übersetzt auf Einzeltitel an den Märkten bedeutet das, dass wir heute einen steigenden Kurs der Rheinmetall Aktie sehen. Es gibt demnach leider immer Möglichkeiten von Kriegen direkt zu profitieren.

 

Wer dies nicht möchte, kann aber auch indirekt profitieren, wenn man investiert bleibt und schrittweise nachkauft, da die Kurse an den Märkten sinken.

Hier bieten sich unsere 5 Strategiedepots an, da wir diese sehr breit aufgestellt haben und als Reaktion auf diese Krise wiederum unsere Anpassungen durchführen werden. Wie wir uns innerhalb der letzten 2 Wochen bereits aufgestellt haben und warum wir uns so stabil gezeigt haben, möchte ich Nachgang nun darlegen:

 

Zu Beginn der Krise haben wir analysiert, wie breit wir im Falle von Kursverlusten an den Aktienmärkten aufgestellt wären. Da wir in unseren Strategien immer Rohstoffe, Immobilien und gewisse Renten wie Goldabsicherungen aufgebaut haben, sind wir beruhigt in eine Recherche bezüglich der Wahrscheinlichkeiten einer Eskalation gegangen. Im Zuge der Anspannungen und der dramatischer werdenden Berichterstattungen haben wir die Kommunikation zu unseren Mandanten intensiviert und auf Ebene unserer Zielfonds Gegenmaßnahmen diskutiert. Die breite Aufstellung war hierbei das wichtigste Thema für uns. In der Endphase der Eskalation haben wir intensiv diskutiert und uns dazu entschieden, auf eine diplomatische Lösung zu setzen, da wir unseren Anlegern, aufgrund der vorher durchgeführten Absicherungsmaßnahmen, die Renditen durch eine mögliche Erholung an den Aktienmärkten nicht vorenthalten wollten. Letztlich kam es leider anders. Das einzig Positive an der Gesamtsituation ist die Reaktion und sind die Entwicklungen unserer Strategiedepots, die sich sehr gut geschlagen haben.

 

Unser Strategiedepot „Substanz“ hat lediglich knappe 2 Prozent nachgegeben, da wir eine Gegenbewegung in Gold und Rohstoffen im Depot hatten. Auf Jahressicht liegen wir noch immer bei positiven 4 Prozent im Plus.

Unser Strategiedepot „Ausgewogen“ hat knappe 3 Prozent korrigiert, liegt im Jahresschnitt noch immer bei positiven 3,09 Prozent im Plus.

Unser Strategiedepot „Offensiv“ liegt mit über 93 Prozent in Aktieninvestments bei einer Korrektur von knappen 6 Prozent und auf Jahressicht bei knapp 0 Prozent und im Dreijahresschnitt noch bei größer 10 Prozent positiver Performance.

Unser Strategiedepot „Top 10 Mischfonds“ liegt knappe 3,5 Prozent in der Korrektur, liefert auf Jahressicht aber eine leicht positive Rendite knapp über 0 Prozent.

Unsere „ETF Strategie“ hat knappe 5,5 Prozent korrigiert, liegt aber auf Jahressicht noch immer über 5 Prozent im Plus und liefert damit ebenfalls kurzfristig eine positive Performance für unsere Anleger.

 

Als Resümee können wir für uns festhalten, dass wir mit der „Festigkeit“ und Performance unserer Strategien sehr zufrieden sind, unseren Anlegern eine breite Streuung und gute Absicherungen bieten konnten und nun Zukäufe und Anpassungen durchführen werden, um auf die aktuelle Siuation einzugehen und auch die weiter schwelende Inflation und die kommenden möglichen Zinsschritte für Sie nicht aus den Augen zu verlieren. Für uns hat sich in dieser Zeit vehement gezeigt, dass ein aktives Management unverzichtbar ist!

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, trotz dieser Umstände. Vielleicht gerade deswegen, weil uns mal wieder aufgezeigt wurde, dass viele Dinge eben nicht selbstverständlich sind! Genießen Sie Ihren Kaffee und Ihren Tag!

Ihr Stefan Schumacher

 

Stefan Schumacher schreibt einmal pro Woche seinen Kommentar zu aktuellen Themen der Geldanlage, den man kürzer lesen kann, als man Zeit benötigt, um eine Tasse Kaffee zu trinken.