Kaffee mit Stefan – „Die EZB, die FED und die Zinsen“

Nun steigt also auch in Europa der Leitzins endlich. Endlich oder viel zu spät, angemessen oder zu zaghaft?

Das wird die Zeit und die weitere Entwicklung zeigen. Für uns ist der Schritt um 0,5 Prozent zu wenig, um die Inflation wirklich und seriös einzudämmen, aber die Entscheidung ist vielschichtig. Das kann man sehr deutlich daran erkennen, dass die EZB direkt ein neues Tool zur Refinanzierung einzelner Mitgliedsstaaten konzipiert und eingeführt hat. Die Refinanzierung der Staatshaushalte über weitere Zukäufe von Anleihen wurde somit quasi vom Leitzins abgetrennt. Ein gefährliches und gewagtes Manöver, denn die EZB darf laut Statuten keine Staatsfinanzierung betreiben und muss somit unabhängig bleiben. Sieht man die Dinge aber objektiv, so muss man einfach konstatieren, dass der Vertrauensverlust in die EZB schon seit Monaten voranschreitet und dies nur ein weiteres Kapitel dieser Geschichte ist. Unlängst hat die FED uns in Europa mal wieder abgehängt und die EZB kann oder muss nur hinterher reagieren. Sieht man sich die Zinsprognosen bis zum Jahresende an, dann scheint eine Erhöhung des Leitzinses auf 1 Prozent wahrscheinlich und derzeit würde eine neutrale Geldpolitik erst bei über 2 Prozent Leitzins erreicht sein. Hier ist jedoch dann noch entscheidend, wie sich die Rohstoff- und Lebensmittelpreise entwickeln. Problematisch könnte auch ein künftiger Zielkonflikt zwischen der Bekämpfung der Inflation durch Leitzinserhöhungen sein und einer Aktivierung des neuen EZB Tools TPI (Transmission Protection Instrument), denn dieses würde die Geldmenge weiter ausdehnen und somit die Inflation weiter befeuern.

Die FED hingegen zieht den Kurs deutlicher Leitzinserhöhungen ruhig und konsequent weiter durch und schafft fortschreitend Fakten. FED Chef Jerome Powel sieht die US-Wirtschaft eh in keiner Rezession und auch nicht in Gefahr einer solchen und wird sich daher von seinem konsequenten Kampf gegen die hohen Inflationsraten in den USA nicht abbringen lassen. Hier erwarten wir weitere Zinsschritte, die der zu hohen Inflation in den USA entgegenwirken und expansiver ausfallen werden als in Europa.

Und während die großen Zentralbanken die Zinsen erhöhen und damit künftig attraktive Einstiegsoptionen in Anleihen und anderen Anlagen bieten, wickelt sich die Kryptorevolution offenbar selber ab. Immer mehr Meldungen von Insolvenzen von Start-Ups und Fintechs, die sich der Revolution der Finanzmärkte verschrieben haben, gehen über die Newsseiten und beschleunigen den rasanten Abstieg eben der Währungen, die einst die großen Hoffnungsträger waren. Anleger können oftmals nur hilflos zuschauen, wie sich die einstig gut gehandelten Anlagen in Luft auflösen. Sehr ruhig ist es geworden und keiner der einstiegen Berater in Krypto Assets ist seit Monaten gesehen worden oder veröffentlicht gerade ein weiteres Buch als Bestseller!

Anleger tun gut daran, sich damit zu beschäftigen und Lehren daraus zu ziehen!

Daher richten wir unseren Blick hier auch wieder über den Tellerrand der reinen Geldanlage und weisen wiederum auf einen Gegeneffekt im Bereich der Bauzinsen hin. Hier war eine Zinsanhebung bereits eingepreist. Seit der EZB-Ankündigung im Juni sind die Durchschnittszinsen für zehnjährige Immobiliendarlehen auf aktuell 3,1 % gestiegen. Im Jahresverlauf erwarten wir einen weiteren moderaten Anstieg auf etwa 3,5 bis 4 %. Die Kombination aus steigenden Lebenshaltungskosten und höheren Finanzierungszinsen sorgt bei vielen Immobilieninteressenten für Zurückhaltung. Aktuelle Daten von Immoscout24 zeigen laut einem Bericht von spiegel.de den möglichen Beginn einer Trendwende am Immobilienmarkt: Die Vermarktungszeit beim Verkauf steigt und in einigen Städten geben die Preise für Neubauimmobilien leicht nach.

Besitzer von Immobilien und Interessenten zum Erwerb sollten sich dringend bei uns melden, um bestehende Finanzierungen zu prolongieren und sich die Zinsen für künftige Projekte günstig zu sichern!

Hier wiederholen wir einfach nochmal unsere Hinweise aus unserem letzten KmS:

Kreditzinsen steigen und verteuern Immobilienfinanzierungen und der private Haushalt muss hier Geld aufwenden, um sich JETZT eine Absicherung dagegen einzukaufen!

 

Kapitalmärkte werten auf breiter Front derzeit ab und dies verunsichert viele Anleger, wobei der private Haushalt gerade in den kommenden Jahren investiert bleiben und sogar punktuell zukaufen sollte!

 

Bargeld und Festanlagen werden von der hohen Inflation stark angegriffen und sind kein sicherer Hafen, sondern Geldvernichtung!

 

Unsere Antworten auf diese Gemengelage hatten wir im letzten KmS ebenfalls von der Makroebene (Strategie Gesamt) bereits beantwortet und wollen heute gerne ergänzend in unsere Mikroebene (Bausteine Einzeln) gehen. Die Beantwortung der Frage also:

„Was tun wir in Zukunft also auf der Mikroebene genau, um unsere Anlagegelder im aktuell unsicheren Umfeld zu schützen und weiter zu mehren“?

Gehen wir also davon aus, dass Sie mittel-bis langfristig investiert bleiben, dann ist es aus unserer Sicht entscheidend, sich künftig mit 4 D`s zu beschäftigen!

Das erste D besetzt aus unserer Sicht das Thema Digitalisierung. Hier eröffnen sich künftig weiterhin interessante Investmentmöglichkeiten und wir sind bereits über mehrere unserer Zielfonds in diesen Megatrend investiert.

Das zweite D wird vom Thema Deglobalisierung besetzt. Es ist mittlerweile unstrittig, dass sich globale Lieferketten als zu fragil herausgestellt haben und Europa seine Abhängigkeit von China zurückfahren wird und muss.

Das dritte D besetzen wir mit dem Thema Demografie. Die Veränderung und Überalterung unserer Gesellschaft ist für uns bereits seit mehr als 15 Jahren ein Thema, welches wir naturgemäß in unserer Ruhestandsplanung für unsere Mandanten seit jeher behandelt haben. Hier entstehen nicht nur Handlungsempfehlungen wie Absicherung von Altersvorsorgeansprüchen und der Pflegeversorgung, sondern es eröffnen sich gleichzeitig auch Investmentchancen.

Unser viertes D besetzen wir mit dem Thema Dekarbonisierung. Mit dem Klimaschutz steht mittlerweile weltweit dieses D auf der Agenda nahezu aller Staaten. In den nächsten Jahren werden nicht nur aus Klimaschutzmotiven Milliarden in diesen Bereich fließen, sondern auch durch die Verringerung der Abhängigkeiten von Staaten wie eben Russland, der arabischen Liga und südamerikanischer Staaten, die allesamt nicht mehr in das moralische Profil der westlichen Gesellschaften passen und zunehmend Abhängigkeiten als Druckmittel in geopolitischen Fragen einsetzen.

Nun kann man immer mehr erkennen, dass es in Sachen Geldanlage und Verwaltung von Vermögen nicht mehr nur darum geht, einen klaren eigenen Investmentansatz zu haben und akademische Ansätze in diesem umzusetzen, sondern es kommen zunehmend interdisziplinäre Aufgabenstellungen hinzu und wir sind gefordert unseren Blick für Sie über den Tellerrand auszubauen, was alles andere als profan ist.

Hierzu haben wir uns in den letzten 2 Jahren ein breit gestricktes Informationsnetzwerk aufgebaut, mit dem wir unsere Marktmeinung bilden und wöchentlich überprüfen.

Daher für Sie traditionell wöchentlich die Entwicklungen unserer Strategieportfolios heute auf 3 Jahressicht:

Unsere defensive Substanzstrategie liegt im 3 Jahreszeitraum bei 8,27 Prozent kumulierter Wertentwicklung derzeit.

Unser Top 10 Mischfondsdepot liegt folgend bei 3,78 Prozent kumulierter Wertentwicklung derzeit..

Unsere ausgewogene Strategie liegt folgend bei 20,49 Prozent kumulierter Wertentwicklung derzeit.

Unsere ETF Strategie liegt bei 16,02 Prozent kumulierter Wertentwicklung derzeit.

Unsere offensive Strategie liegt aktuell bei 28,82 Prozent kumulierter Wertentwicklung derzeit.

Unser Asiendepot liegt aktuell bei 37,92 Prozent kumulierter Wertentwicklung derzeit.

Zum Abgleich für den ambitionierten Anleger:

Der Dax schafft es im gleichen Zeitraum lediglich auf 8,34 Prozent kumulierter Wertentwicklung!

Der Euro STOXX 50 lediglich auf 5,11 Prozent kumulierter Wertentwicklung!

Die Rendite deutscher Staatsanleihen liegt auf 3 Jahressicht bei 0,289 Prozent!

Insides und Anlageoptionen:

 

Daher möchte ich Ihnen heute auch dann eine unserer Antworten auf die 4 D`s vorstellen und Ihnen aufzeigen, wie wichtig die Titelauswahl auf Ebene unserer Zielfonds ist! Wir sind bereits vor guten 4 Jahren in das Thema Technologien der Zukunft eingestiegen und haben als einen unserer Satelliten den Fonds DNB – Technology Retail A aufgebaut. Das Hauptziel des Fonds besteht in der Erzielung eines langfristigen Kapitalzuwachses durch schwerpunktmäßige Investitionen in Technologie-, Medien- und Kommunikationsunternehmen. Die Anlagestrategie ist eine ausgeprägte Bottom-up Strategie, d.h. der Fonds investiert in Unternehmen mit hervorragenden Unternehmensaussichten und einem kompetenten und glaubwürdigen Management innerhalb des zukunftsorientierten Technologiesektors.

Auf 3 Jahressicht können wir 44,50 Prozent Rendite vorzeigen, während der Fonds auf 10 Jahressicht unglaubliche 457,83 Prozent Wertentwicklung generiert hat. Die Entwicklung in diesem Sektor ist damit sicherlich auch noch nicht am Ende, sondern durch das Thema Digitalisierung, Dekarbonisierung und Deglobalisierung erst in der Anfangsphase des Zyklus. Wie Sie der Grafik im Vergleich entnehmen können, liegt der aktiv geführte Fonds auch weit über dem Vergleichsindex NASDAQ für alle ETF Fanatiker.

Ich hoffe, dass wir Ihnen auch heute wieder einen guten Überblick über die aktuellen Entwicklungen, unsere Einschätzungen und Meinungen und über unsere Strategiedepots geben konnten. In jeder Zeit liegen Chancen, wir müssen diese nur erkennen und ergreifen. Dies wollten wir Ihnen heute anhand unserer 4 D`s geben und mit den Insides untermauern.

 

Safe the Date für unsere erste offene Kapitalmarktkonferenz in Zusammenarbeit mit dem Technischen Zentrum Umweltschutz Oberhausen und dem Business Partner Club Oberhausen am 25.10.2022, zu dem wir Sie recht herzlich einladen möchten! Genaueres hierzu folgt in den nächsten Berichten.

 

Bis dahin wünsche Ich Ihnen einen genussvollen Kaffee und interessante Gedanken zum Thema Geld und Anlagen!

 

Ihr Stefan Schumacher