„Abflachende Inflation, die nächsten Zinsschritte und was für uns Qualität bedeutet“

Der Zusatz „überraschend“ begleitete die Berichterstattungen der letzten Woche über den vorläufigen Verbraucherpreisindex für Deutschland: Mit 10,0 Prozent im November immer noch zweistellig, aber doch 0,4 Prozent weniger als der finale Wert für den Oktober. Das klingt zunächst unspektakulär, lag aber hinter den Erwartungen und ist der erste Rückgang bei der Veränderung zum Vormonat seit einem Jahr. Verantwortlich waren in erster Linie gesunkene Energiekosten. So liegt der Ölpreis auf Monatssicht knapp 12 Prozent tiefer, was sich inzwischen auch an den Anzeigetafeln der Tankstellen zeigt. Bei den Kosten für Nahrungsmittel hingegen gab es mit 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr die höchste Steigerungsrate seit mindestens 30 Jahren.

„Peak Inflation“ lautet das sehnsüchtig erwartete Schlüsselwort in der Gesamtbetrachtung. Denn wenn die Inflation spürbar ihren Gipfel erreicht hat, könnte sich die Zinspolitik der Notenbanken auf ein geringeres Tempo und kleinere Schritte zurückschalten, so die Hoffnung der Wirtschaft und der Vermögensverwalter. Mit Spannung blicken nicht nur wir auf die nächste FED-Sitzung am 13./14. Dezember und die Resultate der mächtigsten Noten-Bänker der Welt.

 

Beim DAX sorgte die Nachricht nur für ein kleines Zucken und löste keine Euphorie aus. Seit in der zweiten Novemberwoche die 14.000er-Marke übersprungen wurde, ging es zwar noch um bis zu 570 Punkte aufwärts, aber es waren keine großen Tagessprünge mehr zu verzeichnen. Bei den 40 Top-Unternehmen ist das Jahr 2022 schon auf der Zielgeraden und die Prognosen lassen tatsächlich eine Rekord-Ausschüttung in Dividenden im kommenden Frühjahr erwarten.

 

Bestätigung für unsere Aufstellung erhalten wir aber nicht nur von der Dividendenseite und unserer Einschätzung zur Wechselwirkung zwischen Zinsschritten und den Bewegungen an den Aktienmärkten, sondern auch durch die Veröffentlichung der jährlichen Top-Fonds weltweit in der letzten Woche. Alle unsere Kernfonds und immerhin 70 Prozent unserer Satelliten waren in den Topkategorien unter den Siegern und schlagen die Märkte zum Teil sehr deutlich.

 

Dass wir uns nie an der Auseinandersetzung der beiden Schulen „aktiv gegen passiv“ beteiligt haben, kommt uns auch hier nun zugute, denn durch gezielte Zukäufe im Qualitätssegment haben alle unsere aktiven Kernfonds die Renditen der erheblich günstigeren ETF`s geschlagen und somit zwar die aktive Schule in Krisenzeiten mal wieder bestätigt, doch haben wir durch Beimischungen von günstigen ETF Strategien im Bereich unserer Satelliten Märkte zum Teil sehr preiseffizient beimischen können und damit noch gute Renditesteigerungen für die Zukunft in unseren Portfolios vorbereitet.

 

So kaufen wir nicht nur innerhalb der aktiven Fonds Qualität sehr günstig ein – Mercedes mit einem derzeitigen KGV von nicht mal fünf oder BMW mit einem KGV unter vier – sondern bilden auch Positionen mit ganzen Märkten momentan über die niedrigen Bewertungen in vielen ETF-Chargen.

 

Dennoch benötigen wir in unruhigen Zeiten eine aktive Asset Allokation und greifen nicht erst in Abschwüngen zu bewährten Strategien, sondern bleiben in allen Marktphasen in unserem Investmentansatz. Ein Beispiel dafür ist unsere Nähe zu Top Managern wie Bert Flossbach oder Warren Buffett. Anders als viele Vermögensverwalter oder Fondsmanager kaufen wir aber nicht stumpf deren Positionen nach, sondern bauen auch Positionen Ihrer eigenen Fonds oder Unternehmen auf. So finden unsere Mandanten nicht nur die Toppositionen in unseren Strategien, sondern zum Beispiel auch Berkshire Hathaway selber als Position in unserem Kerninvestment. Die Aktie war zwar zwischenzeitlich nicht immer unter denen mit dem steilsten Kursanstieg, doch Buffett hat immer wieder gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Wegen des großen US-Engagements kann Berkshire auch als Investment in die US-Wirtschaft in Form einer einzelnen Aktie gesehen werden. Seine Wertentwicklung seit Gründung mit 601 Prozent ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Anlagewelt seit dem zweiten Weltkrieg.

 

 

Ein zweites Beispiel für Qualität im Portfolio ist unser Zielfonds Thematica der Allianz Global Investors.

 

Thematisches Investieren ist derzeit in aller Munde. Warum lohnt sich ausgerechnet heute ein Blick auf thematische Anlagen? Die Antwort ist einfach: weil wir uns aktuell in einer Zeit großer Umbrüche befinden und die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Und damit für zukunftsfähige Unternehmen. Die globalen Megatrends wie Ressourcenknappheit, Verstädterung, Technologischer Fortschritt sowie Demographie und sozialer Wandel bilden die Basis für investierbare Themen. Mit dem Thematica haben wir einen Satelliten aufgebaut, der genau diese Themen sehr gut abbildet und abdeckt. Grundlage jedes Themeninvestments ist ein übergeordneter Megatrend, z.B. Verstädterung. Diese Megatrends sind in der Regel sehr generisch und können eine Vielzahl von Unterthemen beinhalten. Verstädterung z.B. kann auf den Wohnungsmarkt einzahlen, aber auch auf Müllentsorgung, Wasserversorgung, Smart Cities etc.

 

„Wichtig für Anleger ist es, zu erkennen,

  • welche Themen zukunftsfähig sind,
  • welche ihren vorläufigen Zenit überschritten haben und
  • welche aktuell noch am Wachsen sind.“

Stefan Schumacher (KmS 07.12.22)

 

Im nächsten Schritt geht es darum, die passenden Unternehmen auszuwählen. Dass dies dem Fondsmanagement des Thematicas bisher sehr gut gelungen ist, zeigen die Wertentwicklungen der letzten Jahre! Mit 38,81 Prozent auf 3 Jahre und 76,89 Prozent auf 5 Jahre kann der Thematica eine herausragende Leistung vorweisen und zeigt, warum er natürlich eine 5-Sterne-Bewertung hat.

 

 

Dass sich die Expertisen unserer Zielfondsmanager und -managerinnen und unsere Portfoliosteuerung für Sie mittel- bis langfristig auszahlen, möchten wir Ihnen auch heute wieder mit den Renditezahlen der 3 und 5 Jahreszeiträume unserer eigenen Strategieportfolios aufzeigen.

 

Unsere Strategien im Marktvergleich

 

Unsere defensive Substanzstrategie liegt derzeit auf 3 Jahressicht bei positiven 2,13 Prozent und auf 5 Jahre bei positiven 22,99 Prozent und konnte damit 0,28 Prozent auf 3 und 2,71 Prozent auf 5 Jahre an Wertentwicklung, innerhalb der letzten 14 Tage, aufholen.

 

Unser Top 10 Mischfondsdepot liegt folgend auf 3 Jahressicht bei positiven 1,80 Prozent und auf 5 Jahre bei positiven 7,29 Prozent und konnte damit 0,97 Prozent auf 3 und 2,04 Prozent an Wertentwicklung, innerhalb der letzten 14 Tage, aufholen.

 

Unsere ausgewogene Strategie liegt heute auf 3 Jahressicht bei positiven 15,95 Prozent und 5 Jahressicht bei positiven 38,61 Prozent und konnte damit 0,90 Prozent auf 3 und 3,53 Prozent auf 5 Jahre an Wertentwicklung, innerhalb der letzten 14 Tage, aufholen.

 

Unsere ETF-Strategie liegt aktuell auf 3 Jahressicht bei positiven 13,44 Prozent und 5 Jahressicht bei positiven 30,06 Prozent und konnte damit 0,77 Prozent auf 3 und 3,85 Prozent auf 5 Jahre an Wertentwicklung, innerhalb der letzten 14 Tage, aufholen.

 

Unsere offensive Strategie liegt aktuell auf 3 Jahressicht bei positiven 21,68 Prozent und 5 Jahressicht bei positiven 54,92 Prozent und konnte damit 0,74 Prozent auf 3 und 4,49 Prozent auf 5 Jahre an Wertentwicklung, innerhalb der letzten 14 Tage, aufholen.

 

Unser Asiendepot liegt aktuell auf 3 Jahressicht bei positiven 28,08 Prozent und 5 Jahressicht bei positiven 56,61 Prozent und konnte damit 4,90 Prozent auf 3 und 11,29 Prozent auf 5 Jahre an Wertentwicklung, innerhalb der letzten 14 Tage, aufholen.

 

Dass die Kursverluste der letzten Wochen und Monate auch gleichzeitig sehr günstige Einstiegszeitpunkte waren, haben wir nicht nur in unseren letzten KmS immer wieder an dieser Stelle geschrieben, sondern zeigt sich nun auch mal wieder an den obig dargestellten Kursgewinnen der letzten zwei Wochen in unseren Strategieportfolios auf drei- und fünf-Jahressicht. Hier zeigt sich auch einmal mehr, wieso wir davon abraten, den Markt selbst zu timen oder eine Strategie von Ein- und Ausstiegen zu fahren: der Markt lässt sich immer nur sehr grob einschätzen! „Investieren“ und „investiert bleiben“ sind die Maxime dieser Zeit!

 

Durch kluges Nachkaufen in die einzelnen Zielfonds lässt sich der Durchschnittspreis immer senken und somit die Rendite bei Erholungen erhöhen!

 

Als Ausblick und grundsätzliche Empfehlung möchte ich Ihnen daher nochmals unsere Drittelregelung ans Herz legen, da mich momentan sehr viele Anleger und Sparer nach dem „Wann“ und „Wie“ fragen! Gehen Sie mit einem Drittel Ihrer Liquidität in Ihre Zielanlage, sobald Sie dahingehend eine Entscheidung für sich getroffen haben. Nehmen Sie das zweite Drittel, wenn es einen weiteren Abschwung gibt, und dann warten Sie mit dem letzten Drittel, wenn sich eine Bodenbildung ergibt oder sich die Entwicklung Aufwärts festigt!

 

Ich hoffe, dass wir Ihnen mit unserem heutigen „KmS“ wieder einen guten Überblick über die Renditen unserer Strategieportfolios geben konnten, und wünsche Ihnen nun eine genussvolle Tasse Kaffee in der besinnlichen Vorweihnachtszeit!

Mit freundlichen Grüßen / With best regards

 

Stefan Schumacher

Geschäftsführer