Kaffee mit Stefan – „Leitzinsen, politische Unternehmer a la Viessmann und Arbeitszeitverkürzung gegen die schwankende gesetzliche Rente“

Dass die Leitzinsen weiter steigen würden, haben die meisten Profis eingepreist und dass wir eine Drosselung des Zinserhöhungstempos sehen würden, ist ebenfalls so klar, wie dass es weitere Zinsschritte geben wird, solange die Inflation im Bereich der sieben Prozent steht. Mit mittlerweile 3,75 Prozent Leitzins strafft die EZB ihre Geldpolitik zwar weiter aber das Tempo wird rausgenommen, muss man zwar primär die noch immer zu hohe Inflation in Richtung 2-3 Prozent runterkochen aber eben auch die Konjunktur und allgemeine Stimmung in der Wirtschaft im Auge behalten. So ist es nachvollziehbar, dass viele Ökonomen mittlerweile die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittelpreise als Orientierung für den weiteren Kurs der Zentralbanken ansehen. Unsere Meinung dazu ist nach wie vor, dass die FED die Richtung vorgibt und die anderen hinterher müssen. Mehr oder weniger aber im Grunde wird die Richtung aus den USA vorgegeben.

Dass die Stimmung bei Unternehmen und die Konjunktur im Hintergrund bereits sehr stark ins Auge gefasst wird, hat im Laufe der letzten Woche auch der Fall Viessmann gezeigt. Die Unternehmen haben nicht nur mit den Ausläufern von Corona zu kämpfen, sondern müssen auch Lieferketten neu aufstellen, sich um Nachhaltigkeit kümmern, höhere Refinanzierungszinsen schlucken, die Inflation an die Endkunden weiterreichen und den Kampf um Fachkräfte nebenbei noch ohne kompetente politische Hilfe führen. Wie inkompetent die politische Führung mittlerweile ist, zeigt die Hilflosigkeit, mit der auf den Verkauf der Viessmann-Sparte in die USA reagiert wurde. Es wäre eigentlich zum Schreien, wenn es nicht so traurig wäre.

 

Bereits vor einigen Monaten haben wir die politische Unfähigkeit in Deutschland als Anlagerisiko bezeichnet. Offenkundig war die Familie Viessmann nun ähnlicher Meinung und reagierte damit nicht nur strategisch auf die Bedrohung durch die Billigkonkurrenz aus dem asiatischen Raum, sondern auch auf eine völlig unfähige Wirtschaftspolitik, die gefangen in ihrer eigenen Ideologie den grundsätzlichen Auftrag aus den Augen verliert. Die positive Steuerung des Wirtschaftsstandortes Deutschland durch kluge und sinnvolle Anreize, statt durch dumme und populistische Verbote! Dabei ist der Klimawandel kein Argument mehr, denn dieser ist völlig unstrittig und muss bedient werden. Es geht vielmehr um das „Wie“. Wie begegnen wir diesem Problem? Als Herausforderung und nach vorne denkend oder als machterhaltendes Angstargument, um Verbote auszusprechen und die Welt den eigenen Ideologien neu auszurichten? Verzicht und Verbot wird das Problem nicht lösen und wir im kleinen Deutschland damit schon gar nicht. Die Lösung kann nur in Innovation und Entwicklung von Ansätzen liegen, die den richtigen Konsum fördern. Den freien und florierenden Konsum, den jeder Mensch seiner Natur nach möchte. Deutschland darf den Anschluss nicht aus einem halben Jahrhundert Wohlstandsaufbau verlieren, da wir uns mehr damit begnügen, eben diesen von Großeltern und Eltern aufgebauten Wohlstand zu konsumieren, um daraus unser Wohl in Verboten und einer übertriebenen Ethik zu suchen. Aufstrebende Wirtschaftsmächte wie Indien oder China werden vor keiner Schlüsseltechnologie „Made in Germany“ halt machen, sondern uns gnadenlos verdrängen und damit auch den Wohlstand, für den eine ganze Generation nicht mehr bereit zu sein scheint hart zu arbeiten.

 

Der Kampf um Talente und Patente ist seit Jahren im vollen Gange und dabei teilen sich die USA und China das meiste davon auf. Die USA sind uns bereits Jahre im Bereich billige Energie und positive Rahmenbedingungen für Unternehmertum voraus. Dass China aggressiv und autokratisch viel zu lange freizügig in Deutschlands Wirtschaft kaufen konnte, ist selbst den Spitzenkräften in Berlin seit einigen Wochen aufgefallen.

Warum dieser Weckruf an Sie von uns in einem unserer Anlegerbriefe? Weil diese Entwicklung auch in anderen Sektoren zu beobachten ist. Das Gesundheitssystem, die gesetzliche Rente, die Pflegeversicherung, das Bildungssystem. Ich könnte diese Liste leider noch weit verlängern. Viessmann und viele andere Leistungsträger sind mittlerweile aber auch von den schleichenden kommunistisch anmutenden Zügen einiger Parteien abgeschreckt worden. Einfach das Verbot einer Heiztechnik zu verkünden, ohne dass es ein Konzept oder einen Fahrplan für das „Wie“ und „Was“ gibt, das ist schon erschreckend nah an planwirtschaftlichen Ideen und lässt ein Denken erkennen, welches Gift für die freie Marktwirtschaft ist. Planwirtschaftliche Muster zeigen auch die hohen Abgabelasten auf, bei denen Deutschland mittlerweile Europameister ist.

 

Wer nun denkt, dass es damit endlich genug sein müsste, der sieht sich enttäuscht ob der neuesten Pläne aus zwei großen Parteien in Richtung der Neusortierung von privaten und der gesetzlichen Krankenversicherungen. Hier kann man dann schon gut ablesen, wie die Lösung der derzeitigen Probleme nach deren Gusto aussehen soll. Die Leistungsträger in den staatlichen Systemen durch höhere Hürden verhaften, damit die bloß mehr für den Rest zahlen müssen. So darf sich mittlerweile auch die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen fühlen und es bleibt fraglich, wo die ganzen neuen Arbeitsplätze denn so entstehen werden, die momentan für die kommenden Jahre vernichtet werden!

 

Für Sie als unsere Anleger und Mandanten bedeutet das eine einfache Empfehlung: Investieren Sie noch mehr in Ihre privaten Vorsorgesysteme! Bert Rürup schreibt vom maroden Rentensystem. Er könnte dies auch für die gesetzliche Krankenversicherung und die Pflegeversicherung tun. Er hätte dies auch über den Immobilienmarkt und dessen steigenden Mieten tun können! Oder über die sicheren Geldmarktprodukte der Banken oder die Anlageideen der Pensionskassen, die im Feuer der Inflation nur Geld vernichten, damit sich der Staat günstig entschulden kann!

 

Es mutet schon fast zynisch an, dass wir dann über Arbeitszeitverkürzungen diskutieren, um noch einen Schnaps weniger leisten zu müssen! Angesichts des herrschenden Arbeitskräftemangels, der erkennbaren Wachstumsschwäche und des bevorstehenden Alterungsschubs wäre eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung so ziemlich das Letzte, was die deutsche Volkswirtschaft jetzt gebrauchen könnte.

Mir kommt dabei immer der Schlagerknaller in den Kopf

„Wer soll das bezahlen,

wer hat so viel Geld,

wer hat so viel Pinke Pinke“?

Aber es gibt auch eine gute Nachricht, denn gerade in solchen Zeiten gibt es auch Chancen und die gilt es zu heben. Der Fall Viessmann hat gezeigt, dass es sich weder die Regierung noch das Land leisten können massenhaft Leistungsträger zu verlieren! Das zeigt sich dann immer in Umfragewerten und neuen Förderungen oder Anreizen. Diese gilt es ganz gezielt zu nutzen, um damit höhere Belastungen wieder abzufangen und beispielsweise von gesetzlich geführten Systemen unabhängiger zu werden. Steuerliche Förderungen für die private Altersvorsorge zu nutzen, günstige Darlehen zu beantragen, um die fallenden Immobilienpreise für den Erwerb vom Eigenheim oder der vermieteten Kapitalanlage zu nutzen. In unruhigen Zeiten günstige Einstiegskurse nutzen, um in Sachwerte wie Aktien und Aktienfonds zu investieren. Die hohe Staatsverschuldung zu nutzen und in Infrastruktur zu investieren, da der Staat dies künftig nicht mehr darstellen kann. Die Energiewende richtig einschätzen und klug investieren.

Die stark steigenden Leitzinsen und damit einhergehende Finanzierungszinsen führen zu Korrekturen an den Aktienmärkten und günstigere Bewertungen für Einstiegskäufe. Auch die Immobilienpreise fallen auf breiter Front, da die meisten Kaufinteressenten die Finanzierung nicht mehr aufgestellt bekommen und die Verkäufer sich somit preislich anpassen müssen. Im Immobiliensektor rückt auch das Thema Zwangsversteigerungen wieder mehr in den Fokus für Zukäufe. Unterdessen steigen die Baupreise weiter. Im Februar waren es 15,1 % mehr als im Vorjahresmonat, meldet das Statistische Bundesamt. Gleichzeitig erhöhen sich die Anforderungen. Nun greifen die Bundesländer in die Klimaschutz-Debatte im Gebäudebereich ein und fordern, die Quote an Holz-Neubauten bis 2030 auf 30 % zu erhöhen. Tatsächlich fördern einige Bundesländer die Verwendung von Bauelementen aus Holz. Dies ist uns nicht verborgen geblieben und wir haben seit letzter Woche Kapitalanlagen in Holzbauweise mit hohen Förderungen seitens der KfW im Programm.

Tatsächlich fördern einige Bundesländer die Verwendung von Bauelementen aus Holz.

Dies ist uns nicht verborgen geblieben

und wir haben seit letzter Woche Kapitalanlagen

in Holzbauweise mit hohen Förderungen seitens der KfW im Programm.

Stefan Schumacher zum Angebot Kapitalanlagen

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesem kontroversen und provokativen KmS aufzeigen konnte, dass viele Dinge derzeit in einem größeren Umbruch sind, als wir das ohnehin schon gewohnt sind. Wir haben Spaß daran, für diese Themen Antworten für unsere Mandanten zu finden, damit diese dem Mainstream mehrere Schritte voraus sind und es unseren betreuten Mandanten einfach finanziell besser geht, sie diese Zulagen besser nutzen können und besser abgesichert und versorgt sind! Für uns sind es anspruchsvolle, aber auch spannende Zeiten und wir schätzen die Herausforderungen, die wir gerne mit Ihnen zusammen angehen wollen!

 

Dazu zählt auch die traditionelle Darlegung der Renditen unserer geführten Portfoliostrategien aus unserem Hause:

 

Unsere Strategien im Marktvergleich

 

Mit diesen vielen Informationen und Einordnungen unsererseits wünsche Ich Ihnen eine gute Tasse Kaffee und einen ambitionierten Nachmittag! Künftig erhalten Sie meinen „KmS“ übrigens alle 14 Tage und dazwischen unsere neuen Formate „Entscheidungen“ für Unternehmenslenker und Unternehmenslenkerinnen und „Zinsbericht und Betongold“ für alle Immobilienbesitzer und Immobilieninvestoren.

 

Ich freue mich auf Ihr Feedback und wünsche Ihnen weiterhin alles Gute!

 

Mit freundlichen Grüßen / With best regards

Stefan Schumacher

Geschäftsführer