Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem wir in unserem letzten KmS vor sechs Wochen noch mit den Auswirkungen in Japan zu tun hatten, befinden wir uns heute schon wieder im Sektor der Zinssenkungen der EZB und der FED. So geschehen haben auch beide Zentralbanken die jeweiligen Leitzinssenkungen in den letzten Wochen durchgeführt, wie dies von den Märkten auch seit Wochen erwartet wurde.
Interessierte der Wirtschaftsnachrichten und ambitionierte Menschen im Bereich der eigenen Geldanlage urteilen hierbei zumeist aber zu schnell, wenn sie fachkundig vortragen, dass Leitzinssenkungen per se gut für die Kurse von Aktien wären, da sich die Unternehmen schließlich bald günstiger refinanzieren können. Klingt sicherlich gut auf Partys, aber spätestens in den letzten Wochen konnte man wieder lernen, dass zu steigenden Aktienkursen im Bereich der Fundamentaldaten etwas mehr als nur günstiger werdende Refinanzierungsoptionen gehören. Schwächt sich beispielsweise gleichzeitig die Konjunktur ab, können diese eventuell positiv wirkenden Effekte wiederum dadurch aufgezehrt werden, dass die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die Unternehmen eben künftig nicht mehr so viele Produkte und Dienstleistungen verkaufen werden und dadurch die Gewinne sinken. Somit sinken auch die Bewertungen der Aktien auf der Seite der Fundamentaldaten. Komplexerweise können die Kurse aber trotzdem weiter steigen, wenn Anleger lediglich nach Chartverläufen und positiven Berichten von steigenden Kursen weiter kaufen. Nun lieferte uns die FED einen größeren Zinsschritt mit 500 Basispunkten, als es von vielen Marktteilnehmern erwartet wurde. Den Hintergrund dieser Zinsentscheidung liefert quasi genau die obige Erläuterung, da es sich die Amerikaner derzeit von der Inflationsseite her leisten können, einen größeren Schritt zu liefern und damit offensichtlich einer Abkühlung der Konjunktur zuvor kommen wollen. In diesem Umfeld ist es besonders anspruchsvoll, „kaufwilligen Anlegern“ zu erklären, dass es gerade eben wegen dieser schwelenden Risiken mehr Sinn macht, die avisierte Summe nicht direkt komplett in den Markt zu investieren, sondern über mehrere Monate oder über unsere bewährte Drittelmethode.
So ist es bei uns in der Schumacher Asset Management auch in den letzten Wochen wieder mehrfach geschehen und wir dürfen anmerken, dass dies bei den wenigsten Marktbegleitern so gehandhabt würde, da es dort dann doch eher um die viel schnellere Realisierung der eigenen Gebühren geht. Diese liegen bei uns übrigens auch deutlich unter Marktdurchschnitt, da wir eben nicht nur von der Verwaltung und Anlage von Mandatsgeldern leben und daher mit einem Honorar von 1 Prozent auf unsere „Assets under Management“ (AuM) gut auskommen und zufrieden sind. Schauen Sie mal zusammen in die Depots Ihrer Freunde und Verwandten, dann werden Sie feststellen, dass dort bei Banken und Fondsgesellschaften noch immer nicht nur mit guten 5 Prozent an Ausgabeaufschlägen ordentlich in die Kasse der Anleger gegriffen wird, sondern auch noch gute 2–3 Prozent an laufenden Gebühren dazukommen. Übrigens liegen die Gebührenstrukturen bei Aktienkäufern selbst bei Direktbanken und Fintechs sehr ähnlich. Gerne stehen wir Ihnen und Ihren Liebsten für einen objektiven und unabhängigen Depotcheck zur Verfügung!
Unsere Ausführungen werden dann auch von den Auswirkungen möglicher Wahlerfolge von den beiden Spitzenkandidaten der US-Wahl bestätigt. Stimmungen und Richtungen haben eben noch immer große Auswirkungen – auch auf die Wirtschaft und somit auf Marktentwicklungen von Kapitalanlagen, egal ob das Aktien, Rohstoffpreise, Goldkurse, Anleihenkurse oder Immobilienpreise sind. Politiker und Wahlprogramme wirken noch immer erheblich auf das Thema Geld! So darf man gespannt auf den weiteren Wahlkampf und die letztliche Entscheidung zwischen Donald Trump und Kamala Harris warten. Oder man bereitet sich vor. Wir haben uns mit beiden Personen und Programmen soweit wie möglich beschäftigt und sehen uns gut gerüstet mit unserer breiten Ausrichtung in den Strategiedepots.
Viel direkter und wesentlich beunruhigender ist allerdings derzeit die Lage in Deutschland! In unseren vergangenen KmS`s waren wir oft genug sehr kritisch mit unserem Land und dessen Umgang mit innerer und äußerer Sicherheit, Migration, Arbeitsmarktpolitik, Schulen, Infrastruktur und der Bereitschaft zu Leistung in unserer Gesellschaft. Die Bandbreite ist mittlerweile kaum noch zu überschauen, da man diese von der Abschaffung der Bundesjugendspiele bis hin zur viel zu inkonsequenten Anwendung unserer Gesetzesregeln spannen könnte. Nun bekommen wir immer mehr diese Versäumnisse der letzten 25 Jahre zu spüren. Der Volkswagenkonzern steht plötzlich exemplarisch für eine verfehlte Industriepolitik und für die großen Probleme unserer Kernindustrie im Bereich der Fertigung und Entwicklung von Fahrzeugen. Auch den letzten Träumern wurde durch den Angriffskrieg von Russland und unzähliger Attentate und Morde mittlerweile die Realität vor Augen geführt, dass unsere Gesellschaft noch immer nicht ohne eine angemessene innere und äußere Sicherheitspolitik klarkommt.
Wir könnten weitere Punkte und Themenfelder aufzählen aber das würde nichts bringen und Sie alle erleben diese jeden Tag entweder selbst oder vernehmen zumindest genügend Nachrichten in diese Richtung. Die Firma Deutschland müsste nun genau das tun, was gute Firmen in Krisen tun. Die Problemfelder erkennen, analysieren und beheben. Und Chancen suchen und nutzen!
Man darf nur bedingt ein solches Vorgehen von Politikern oder von Beamten in Behörden erwarten, da ein Staat nur recht begrenzt, wie ein Unternehmen funktioniert und funktionieren kann! Die Innovationskraft und den Wohlstand müssen am Ende zum größten Teil von Unternehmen geschaffen werden. Eben in diese zu investieren und sein Vermögen in Sachwerte anzulegen ist die Kunst in solchen Zeiten.
Keine Alternative für Wachstum, Innovation und damit Wohlstand sind die politischen Kräfte, die sich derzeit als einfache Alternativen darstellen! Viele Unternehmen der Finanzbranche halten sich berechnend zurück in ihrer Meinungsäußerung, da man den Standpunkt vertritt, dass Politik nichts in der Kundenkommunikation zu tun hat oder dass man sich ja nicht mit Kunden anlegen wolle, die diese Parteien wählen.
Für uns aus zwei Gründen inakzeptabel:
- Politik und politische Entscheidungen und Standpunkte beeinflussen wirtschaftliche Entwicklungen absolut direkt und somit auch das Thema Geldanlage! Daher wäre es für uns nie vorstellbar, dass wir deren Beobachtung und Einschätzung aus unseren Überlegungen herausnehmen!
- Aus diesen Gründen ist es absolut notwendig, dass man sich auch an dieser Stelle mit seinen Kunden und Mandanten auseinandersetzt und wenn nötig auch mal diskutiert.
Natürlich können wir nachvollziehen, dass sich viele Menschen aus Protest gegen die derzeitigen Entwicklungen in vielen Bereichen unseres Landes für eine rechts- oder linkspopulistische Partei entscheiden. Wirtschaftlich gesehen steht aber die eine Partei für Abschottung, Protektionismus und Ausländerfeindlichkeit und wird daher den Wohlstand aller nicht erhöhen können. Und die andere Partei steht für eine Ideologie und ein Wirtschaftssystem, welches in der Geschichte nicht nur mehrfach gescheitert ist, sondern derzeit in vielen Staaten weltweit sein hässliches Gesicht offenbart und ebenfalls keinen wachsenden Wohlstand für alle hervorbringt, sondern eher mehr Überwachung, Kontrolle und Freiheitsberaubung!
Wir halten es für uns daher weiterhin für eine liberale und konservative Mitte der Gesellschaft, in der das soziale Miteinander ein sicheres Leben durch gute Bildung und Wohlstand durch starke Unternehmen noch immer die besten Renditen für alle hervorgebracht hat!
Was bedeutet das nun für unsere Strategien?
Einfach Alles, denn man muss hinter die derzeitigen Verwerfungen und Unsicherheiten schauen und erkennen, das es sehr viel mit den Megatrends zu tun hat, die wir in einigen unserer KmS-Berichten schon bearbeitet haben und die uns in der Ausrichtung unserer Strategien sehr viel beschäftigen.
Digitalisierung – Hier exemplarisch natürlich auch die Themen künstliche Intelligenz und einhergehend damit der Wettkampf um Innovations- und Zukunftsbranchen.
Demografischer Wandel – Hier die Angst vieler Industrienationen vor dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Berufsleben und der daraus folgende Verlust an Produktivität und Wohlstand und damit einhergehend die Migrationsdebatte.
Dekarbonisierung – Also der Klimawandel und unsere ersten Antworten darauf und damit einhergehend die Deindustrialisierungsdebatte.
Deglobalisierung – Also genau das, was sich derzeit in sehr vielen Ländern der Welt abspielt und für die Menschen irgendwo eine Art Antwort auf die obigen Punkte zu sein scheint.
Allokiert man also einen guten Teil seiner Investmentanstrengungen auf die Megatrends, dann wird sich das in Renditen auszahlen und genau hier liegt unser Fokus. Wir wollen diesen und einigen anderen Themen Rechnung tragen aber die starke Substanz unserer Strategien gleichzeitig weiter beibehalten.
Zum einen wollten wir Ihnen heute ausführlich mitteilen, dass wir all diese Themen im Auge haben und intensiv miteinbeziehen. Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass wir dieses Thema schon vor fast 3 Jahren eingebracht haben.
Zum Anderen wollen wir Ihnen aufzeigen, dass wir anhand der einzelnen Strategieportfolios starke und substanzielle Renditen erwirtschaften, trotz derzeitiger Verwerfungen und Unruhen.
Daher anbei wie in jedem KmS:
Unsere Strategien im Marktvergleich
Gesundheitlich aus der letzten Woche noch etwas angeschlagen, wünsche Ich Ihnen heute mit einer Tasse Tee eine gute und spannende Tasse Kaffee!
Ich freue mich auf Ihr Feedback und wünsche Ihnen weiterhin alles Gute!
Ihr
Stefan Schumacher schreibt einmal pro Woche seinen „KmS“ Kommentar zu aktuellen Themen der Geldanlage, den man kürzer lesen kann, als man Zeit benötigt, um eine Tasse Kaffee zu trinken.