Herr Plassmeier, schön, dass Sie Zeit für uns haben. Starten wir ganz klassisch: Wie sind Sie zur Immobilienbranche gekommen – und was fasziniert Sie bis heute an diesem Bereich?
Immobilien waren bei uns in der Familie schon immer präsent. Mein Großvater hatte bereits ein eigenes Immobilienunternehmen, mein Vater hat 2008 die Plassmeier & PTNs GmbH gegründet, die sich auf Projektentwicklung spezialisiert hat. Ich bin also mit dem Thema aufgewachsen – und es hat mich früh begeistert. Schon als Jugendlicher war ich mit auf Baustellen unterwegs, später folgten Studium und Berufseinstieg. Immobilien sind ein Thema, das nie langweilig wird – weil hinter jedem Objekt Menschen, Ideen und Herausforderungen stehen.
Sie haben sich auf die Beratung von Gewerbeimmobilienbesitzern spezialisiert. Was genau umfasst Ihre Dienstleistung?
Ich war etwa fünf Jahre in einem lokalen Maklerhaus tätig und habe dort meine Leidenschaft für Gewerbeimmobilien entdeckt. Das Spannende: Man arbeitet mit Unternehmern zusammen – und das bedeutet, man bekommt Einblicke in sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle. Man versteht, was Unternehmen benötigen, welche Ziele sie verfolgen und welche Schwierigkeiten die Unternehmer beschäftigen
Heute berate ich zwei Hauptgruppen: Einerseits die Eigentümer von Gewerbeimmobilien, besonders Hallenimmobilien und Büroflächen. Andererseits Firmen, die solche Flächen mieten oder kaufen möchten.
Was können Mietinteressenten konkret erwarten?
Natürlich kann jeder selbst auf Immobilienportalen suchen – aber mein Mehrwert liegt im Netzwerk. Ich kenne viele Eigentümer persönlich und weiß oft frühzeitig, wo Flächen frei werden – noch bevor etwas offiziell inseriert wird. So kann ich meinen Kunden echte Zeitvorteile verschaffen und Chancen eröffnen, die sonst nicht sichtbar wären.
Dazu kommt: Ich weiß, wie Flächen marktgerecht bewertet sind, welche Ausstattung üblich ist und welche Mietverträge sinnvoll und fair gestaltet werden können. So entsteht echte Vergleichbarkeit. Und durch die Nähe zu beiden Seiten – Eigentümer und Interessenten – kann ich ganz gezielt vermitteln.
Und wie unterstützen Sie Eigentümer?
Auch hier spielt das Netzwerk eine große Rolle. Ich kenne zahlreiche Unternehmen, die auf der Suche nach Hallen oder Büros sind. Gemeinsam mit dem Eigentümer entwickle ich eine Vermarktungsstrategie – vom hochwertigen Exposé über ansprechende Bilder bis zu gezielten Maßnahmen wie Print-Flyern oder digitalen Broschüren.
Dabei geht es nicht nur um Werbung, sondern auch um strategische Fragen: Welche Branche passt überhaupt zum Objekt? Welche Nutzung ist realistisch? Auf Wunsch können wir auch technische Planungen vornehmen – direkt im Haus visualisieren wir Grundrisse, entwickeln neue Raumkonzepte und hinterlegen diese mit Kosten. Das macht es Eigentümern und Interessenten leichter, Entscheidungen zu treffen.
Auch beim Verkauf unterstützen wir – inklusive einer kostenlosen Bewertung – keinem Gutachten – und optionaler Objektplanung, falls gewünscht.
Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell im Markt – und wie gehen Sie damit um?
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland sorgt für große Verunsicherung. Unternehmen spüren viele externe Einflüsse, das wirkt sich auch auf die Immobilienentscheidungen aus.
Früher waren langfristige Mietverträge über 5 oder 10 Jahre völlig normal – heute beobachten wir deutlich kürzere Laufzeiten. Das hat Folgen: Eigentümer investieren verständlicherweise weniger in ihre Objekte, wenn Mieter schneller wieder gehen. Viele Unternehmen streben ein modernes Büro mit hochwertiger Ausstattung an. Die Investition des Eigentümers in seine Immobilie lohnt sich jedoch häufig nur bei längerfristigen Mietverträgen. Das ist eine Situation, die mir immer wieder begegnet.
Zudem hat das Thema Homeoffice den Büroimmobilienmarkt verändert. Weniger Bedarf, mehr Vorsicht. Insgesamt ist heute deutlich weniger Dynamik im Markt als noch vor wenigen Jahren.
Was können Eigentümer tun, um Leerstand zu vermeiden? Haben Sie einen Tipp?
Die wichtigste Voraussetzung ist und bleibt: eine gepflegte Immobilie. Innen wie außen. Gebäude sollten bei Besichtigungen einen ordentlichen Eindruck machen – sauber, instandgehalten, offen für individuelle Lösungen.
Dazu gehört auch ein realistischer Umgang mit Investitionen: Beispielsweise braucht nicht jedes Objekt einen neuen Eingangsbereich, um dadurch die Chance auf eine schnelle Vermarktung zu erhöhen. Man muss schauen, was zur Immobilie passt – und was wirtschaftlich Sinn ergibt.
Ein guter Berater hilft dabei, genau das einzuschätzen. Denn für jede Immobilie gibt es den passenden Nutzer – man muss ihn nur gezielt ansprechen und frühzeitig einbinden.