Nach dem Aktiensplit des US-Konzerns Nvidia im Jahr 2024 kam es bei Trade Republic zu fehlerhaften Steuerabrechnungen. Das System verbuchte die zusätzlichen Aktien fälschlicherweise als Neukäufe – und zog Kapitalertragssteuer ab, obwohl kein Gewinn entstanden war.
Einige Kunden zahlten dadurch mehrere tausend Euro zu viel, andere rutschten mit ihrem Cashkonto ins Minus
Trade Republic bestätigt Fehler – aber nur „Einzelfälle“
Das Unternehmen räumte ein, dass in Einzelfällen durch den Steuerdienstleister falsche Buchungen entstanden seien. Der Fehler sei inzwischen behoben, Erstattungen sollen automatisch erfolgen.
Verbraucherschützer sehen strukturelle Probleme
Laut der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ist der Vorfall kein Einzelfall. Immer häufiger melden sich Kunden mit Beschwerden – etwa über nicht verbuchte Sparraten, fehlerhafte Depotüberträge oder Kommunikationsprobleme.
Ein Aktiensplit sei ein Routinevorgang, den jeder Broker beherrschen müsse, betont Verbraucherschützer Niels Nauhauser.
Ein Aktiensplit sei ein Routinevorgang, den jeder Broker beherrschen müsse, betont Verbraucherschützer Niels Nauhauser.
BaFin schweigt – aber Beobachtung läuft
Die BaFin ist über den Fall informiert, darf sich aber aus rechtlichen Gründen nicht zu einzelnen Beschwerden äußern. Sollte sich die Zahl der Vorfälle häufen, könnte die Aufsicht Maßnahmen ergreifen – etwa durch einen Sonderbeauftragten oder eine Begrenzung der Neukunden.
Was Anleger jetzt tun können:
- Buchungen und Mitteilungen sorgfältig dokumentieren
- Eine Beschwerde bei der BaFin einreichen
- Hilfe der Verbraucherzentrale oder Schlichtungsstelle nutzen
- Ggf. Depotwechsel prüfen – steuerliche Datenübertragung genau kontrollieren
Unser Experten-Fazit:
Online-Broker wie Trade Republic bieten einfache Nutzung und niedrige Gebühren – sind aber nicht frei von Risiken. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Abrechnungen regelmäßig prüfen, Fehler frühzeitig melden und sich bei Unsicherheiten professionell beraten lassen.
