Wie unberechenbar ein Kriegsverlauf sein kann, das muss Wladimir Putin glücklicherweise in den letzten Wochen ganz persönlich erfahren! Sein Glaube, dass sich der Westen spalten und sich die Ukraine einfach so einverleiben lässt, stellt sich glücklicherweise für ihn als größte Fehleinschätzung seiner diktatorischen Amtszeit heraus. Nicht wenige Fachleute sehen in der Ukraine einen neuen Stellvertreterkrieg ala Vietnam, in dem es nun aber nicht mehr nur um die USA und die damalige UDSSR geht, sondern vielmehr um China an der Seite des russischen Regimes und Europa unterstützt von den USA an der Seite der Ukraine. Wie kritisch die Gesamtsituation ist und was für die Zukunft wirklich alles auf dem Spiel steht, dass kann man mittlerweile an vielen Stellen und Daten ablesen.
So musste man sich die Augen reiben, als sich das Bild von Robert Habeck verbreitete, auf dem er tief verbeugt vor dem saudischen Autokraten zu sehen war, um die deutsche Abhängigkeit vom Öl und Gas eines anderen Diktators zu beenden. Hintergrund sind hierbei nicht nur die warmen Wohnzimmer im kommenden Winter in Deutschland, sondern vor allem die große Angst vor einem weiter steigenden Ölpreis in Richtung 150 Dollar je Barrel und der damit verbundene erhebliche Druck auf die deutsche Wirtschaft und der wichtigen aktuellen Konjunkturphase.
Wie komplex die aktuelle Situation nun ist, das zeigt sich dann an der nächsten logischen Verkettung, denn eben diese wichtige Konjunkturphase muss stabil bleiben, da wir auf Seiten der Zentralbanken das nächste große Risiko haben. Diese verändern gerade Ihre Zinspolitik und wollen damit die steigende Inflation bekämpfen, müssen dabei aber auf eine robuste Konjunktur zählen. Wir erleben also eine Zeit, die uns vor einen Cocktail aus Herausforderungen stellt: Corona, Kriegsschock, zu hohe Inflationszahlen, Veränderungen der Zinspolitik, exogene Preisschocks wie in den 1970 er Jahren und viel Geld und Nervosität im System und an den Märkten!
Unser Fazit fällt demnach heute auch im ersten Schritt so aus, dass wir dieses Umfeld nicht passend für kurzfristige Anleger halten, die starke Schwankungen nicht aushalten können oder wollen. Kurzfristig ist es eher ein Klima für Spekulanten.
Mittel und langfristig orientierten Anlegern können wir allerdings interessante Opportunitäten und Ansätze aufzeigen, denn die Abschwünge der letzten Wochen bieten gute Einstiges-Momente. Die Veränderungen aus den geopolitischen Strömungen werden unsere Welt ebenfalls nachhaltig verändern und dies im doppelten Sinne. Nachhaltig, weil vieles nicht mehr so wird, wie es war oder schien. Und Nachhaltig, weil wir noch drastischer und schneller „Nachhaltig“ werden müssen!
Aber welche Effekte wirken nun auf Sie und Ihre Geldangelegenheiten, die Sie durch uns beachten müssen und sollten?
- Steigende Bauzinsen durch die Unsicherheiten im Markt und die Zinspolitik der amerikanischen Zentralbank
Eine der indirekten Auswirkungen der hohen Inflation und des Krieges in der Ukraine ist der Anstieg der Baufinanzierungszinsen in den letzten Wochen. Alle Immobilienbesitzer sollten hier einen Blick in die Finanzierungsunterlagen werfen und schauen, wann die Zinsbindungen auslaufen. Wir übernehmen das gerne als kostenfreien Service für Sie und unterbreiten Ihnen dazu passende Angebote, um die laufenden Finanzierungen abzusichern. Für künftige Immobilienprojekte bieten wir Zinssicherungen an, die auch für die Sicherungen der Strategiedepots in Betongold verwendet werden können. Vereinbaren Sie dazu bitte einfach einen Termin zur Übergabe Ihrer Baufinanzierungsordner und wir prüfen alles weitere für Sie!
Darüber hinaus haben wir in den letzten Monaten diverse Angebote im Bereich Pflegeimmobilien, Denkmalschutzimmobilien und Direktinvestments aufgestellt und stellen Ihnen diese Möglichkeiten gerne vor, falls Sie Gewinne in Ihren Strategiedepots sichern möchten. Unser hauseigener Spezialist für Baufinanzierungen und Kapitalanlagen Real Estate, Herr Christian Voigt, steht Ihnen dafür gerne zur Verfügung. Anfragen und Terminierungen bitte hierbei über unser Backoffice in Oberhausen laufen lassen.
- Steigende Leitzinssätze in den USA
Wie schon im letzten „KmS“ behandelt, wird die Fed in den USA die Leitzinsen vermutlich deutlich strenger anziehen, als bisher gedacht. Wir erwarten in der Eurozone weiterhin keine merklichen Maßnahmen der EZB, da dieser aus unserer Sicht der Spielraum für reale Zinserhöhungen fehlt und die höhere Inflation stärker toleriert werden muss. Die Staatsverschuldung der Staaten in der Eurozone sind dafür zu hoch, um einen deutlich steigenden Schuldendienst zu verkraften. Insbesondere vor dem Hintergrund der notwendigen Einigkeit gegenüber dem Aggressor Russland wird das politische Interesse eines versöhnlichen Kurses untereinander groß sein. Wie man der Grafik entnehmen kann, war es auch in der Vergangenheit schon so, dass die US-Notenbank die Leitzinsen früher und stärker angezogen hat, daher erwarten wir einen ähnlichen Zyklus mit einer geringeren Bereitschaft der EZB zu folgen.
Bedeutet für uns, dass wir in den Strategieportfolios momentan eher Zukäufe von Aktien aus den USA sehen und hier stark im Tech Bereich, da deren hohe Bewertungen zuletzt deutlich günstiger wurden. Wir halten für unsere Anleger, die eine mittelfristige Chance im Zyklus der Leitzinserhöhungen sehen, zwei Fonds bereit, die einen Schwerpunkt im US Finanzmarkt haben, da wir dort die nationalen Gewinner bei Leitzinserhöhungen und damit verbundene Margenerhöhungen sehen. Passend dazu kaufte Warren Buffet übrigens in der letzten Woche einen Versicherungskonzern für seine Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway zu.
- Geopolitische Veränderungen und ein neuer kalter Krieg
Hierzu passend habe ich ein altes Cover vom Spiegel aus dem Jahre 2006 herausgesucht. In unserer Lageanalyse haben wir uns näher mit den aktuellen Problemen und Risiken der Situation in Europa und der neuen Blockbildung beschäftigt. Nehmen wir die „Militärischen Aspekte“ aus der Betrachtung, dann verbleibt ein Russland, welches lediglich über Bodenschätze und Rohstoffe verfügt und wirtschaftlich im Vergleich zu den Großmächten ein Zwerg ist. Bei zu vielen Anlegern ist Russland als Weltmacht einsortiert und dies ist eine Fehleinschätzung, da man sich hierbei lediglich auf die Stärke der militärischen Schlagkraft, der atomaren Bewaffnung und der Bedeutung als Rohstofflieferant für den Westen bezieht. Vielen ist aber nicht klar, wie klein die russische Wirtschaftskraft eigentlich nur ist. Daher hierzu zwei weitere Darlegungen von Macrobond, die das eindrucksvoll bis überraschend darlegen!
Unsere Schlussfolgerung daraus lautet, dass Russland in den kommenden Jahren erhebliche Probleme bekommen wird und sich der Westen von seinen Abhängigkeiten stringent lösen wird. Hierzu bedarf es großen finanziellen und technischen Anstrengungen, die die Themen Infrastruktur, Energiewirtschaft, Rohstoffverwertung und Materialeffizienz noch bedeutsamer machen werden.
Hier legen wir im Value und Nachhaltigkeitssektor einen weiteren Schwerpunkt, den wir Ihnen gerne mit diversen Fondsinvestments darlegen wollen. Da Deutschland hierbei eine Schlüsselrolle als wirtschaftlich stärkstes Land in Europa zukommt, liegt unser Schwerpunkt hierbei auf:
- Aktive Titelauswahl
- Deutschland
- Nischen und Themenfonds
Daher haben sich die Empfehlungen der letzten Woche schon für viele Anleger ausgezahlt, hat sich der DAX als ETF bereits weiter erholt hat und so machte die Aufteilung noch vorhandener Liquidität in die 1/3 Regelung bereits für viele unserer Anleger Sinn.
Die heutigen „Empfehlungen der vergangenen Wochen“ reihen sich daher vollkommen dort ein und ergeben keine neuen Fondsideen, sondern wiederholen eher mit weiteren fundierten Informationen unseren Investmentansatz für die Zukunft! Basis dieser Überlegungen und Neuinvestitionen müssen immer bereits solide laufende Investmentstrategien und Portfolios sein, da Sie ansonsten auf „Sand bauen“.
Hierzu daher heute natürlich auch wieder unser Update zu unseren Strategien, die innerhalb der letzten Woche bereits deutlich zugelegt haben und über Markt performen:
Unsere defensive Substanzstrategie liegt mit 5,99 Prozent im Plus auf Ein-Jahressicht.
Unser Top 10 Mischfondsdepot liegt mit 0,56 Prozent im Plus auf Ein-Jahressicht.
Unsere ausgewogene Strategie liegt mit 6,14 Prozent im Plus auf Ein-Jahressicht.
Unsere ETF Strategie liegt mit 5,82 Prozent im Plus auf Ein-Jahressicht.
Unsere offensive Strategie liegt aktuell mit 4,28 Prozent im Plus auf Ein-Jahressicht.
Unser Asiendepot konnte in der letzten Woche gute 7 Prozent zulegen und liegt nur noch mit 1,3 Prozent hinten auf Ein-Jahressicht.
Wenn Sie mittlerweile auch spüren, dass viele Güter im Alltag deutlich teurer geworden sind, dann lassen Sie uns zumindest dafür Sorge tragen, dass Sie auf der Einnahmenseite auch höhere Renditen und einen ausreichenden Inflationsschutz für Ihr Erspartes bekommen! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wieder einmal einen angenehmen Nachmittag und eine leckere und entspannte Tasse Kaffee dazu! Ihr Stefan Schumacher
Stefan Schumacher schreibt einmal pro Woche seinen Kommentar zu aktuellen Themen der Geldanlage, den man kürzer lesen kann, als man Zeit benötigt, um eine Tasse Kaffee zu trinken.